Radfahren in Deutschland: Spaß oder Stress?
Heute startet die Umfrage zum großen ADFC-Fahrradklima-Test 2022. Dabei können Radfahrer*innen die Fahrradfreundlichkeit ihrer Städte und Gemeinden bewerten.
Wie steht es um den Radverkehr in Deutschland? Werden Radfahrende als Verkehrsteilnehmer*innen ernst genommen? Gibt es sichere und durchgängige Radwege und genügend Abstellanlagen? Wie fühlt sich das Radfahren an – macht es Spaß oder ist es eher Stress? Beim ADFC-Fahrradklima-Test kommen Radfahrer*innen selbst zu Wort und beurteilen die Situation in ihrem Heimatort. Die Online-Umfrage ist eine der größten Befragungen zum Radfahrklima weltweit. Vom 1. September bis 30. November können Radfahrende die Fahrradfreundlichkeit ihrer Städte und Gemeinden über https://fahrradklima-test.adfc.de/ bewerten.
Stadt oder Land? Wo fährt es sich am besten?
Besonderer Fokus wird in diesem Jahr auf den ländlichen Raum gelegt. „Dort gibt es einen hohen Nachholbedarf beim Infrastrukturausbau und viel Potenzial für den Radverkehr“, sagt Gudrun Zühlke, Landesvorsitzende des ADFC Baden-Württemberg. Man möchte herausfinden, ob zentrale Ziele wie Schulen, Einkaufsmöglichkeiten oder Arbeitsplätze mit dem Fahrrad gut erreichbar sind, wie sicher sich die Wege in die Nachbarorte anfühlen, ob für Pendler*innen Fahrradparkplätze an Bahnhöfen vorhanden sind und wie es um die eigenständige Mobilität von Kindern und Jugendlichen steht.
Fahrradfreundlichkeit = Lebensqualität
„Fahrradfreundlichkeit ist ein echter Standortfaktor und ein Synonym für Lebensqualität geworden“, so Zühlke. Der Fahrradklima-Test helfe, Stärken und Schwächen der Radverkehrsförderung in den einzelnen Städten und Gemeinden zu erkennen. Die Ergebnisse können im Vergleich zu anderen Orten für gezielte Maßnahmen und Programme genutzt werden – „nur eine systematische Radverkehrsförderung kann das Fahrradklima kontinuierlich verbessern“, so die Landesvorsitzende.
Der ADFC ruft alle Radfahrenden dazu auf, ihre Alltagserfahrung in den Fahrradklima-Test einfließen zu lassen: „Gemeinsam können wir das Fahrradland Deutschland ein gutes Stück voranbringen.“
Mehr Sicherheit im Straßenverkehr!
Am vergangenen ADFC Fahrradklima-Test 2020 nahmen knapp 230.000 Radfahrer*innen teil und bewerteten bundesweit 1.000 Städte und Gemeinden. Die Umfrage besteht aus 27 gleichbleibenden Fragen sowie fünf Zusatzfragen, die sich dieses Jahr auf die Situation im ländlichen Raum beziehen. Ausgezeichnet werden die fahrradfreundlichsten Städte und Gemeinden nach vier Einwohner-Größenklassen.
In Baden-Württemberg stimmten 2020 26.600 Radfahrer*innen über das Fahrradklima in 164 Kommunen ab. Rutesheim, Karlsruhe, Konstanz, Freiburg und Heidelberg erhielten Podestplätze, Karlsruhe gilt in seiner Größenklasse als fahrradfreundlichste Stadt Deutschland. Die Durchschnittsnote von 3,8 bescheinigte den Städten allerdings nur ein unbefriedigendes Fahrradklima. Die meisten Radfahrenden fühlen sich im Straßenverkehr nicht sicher. „Das muss sich ändern“, sagt Zühlke. Denn nur, wenn Menschen sich beim Radfahren sicher fühlen, steigen sie aufs Rad – und je mehr Menschen mit dem Rad unterwegs sind, desto sicherer wird es für alle!
Mitmachen und unter dem Hashtag #fkt22 zur Teilnahme aufrufen!
www.fahrradklima-test.adfc.de
www.fahrradklima-test.adfc.de/ergebnisse
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